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Helikopter

Es ist nicht ganz ausgemacht, wie wir uns in den Dingen spiegeln, ob es die Sehnsucht nach einer Entsprechung im Sinne einer konkreten Ähnlichkeit ist, oder es womöglich die Bedingungen und damit die Grenzen unserer Wahrnehmung beschreibt, wenn wir die Dinge betrachten und also gar nicht anders können, als Muster zu deuten, die uns vertraut sind. Unsere Wahrnehmung, die Entwicklung von Plausibilität baut zuvorderst nicht auf Unterschiedlichkeit oder Differenz, sondern auf ein Wiedererkennen. In der Sehnsucht nach Bekanntem sticht die besondere Bereitschaft hervor, im Dargebotenen Gesichter sehen zu wollen, es sind jedoch zufällige Muster, in deren Morphologie typische emblematische Figurationen des Gesichtes hervortreten und das Gesehene in unwiderstehlicher Weise stimulieren. Die Konfiguration der gesichtsbildenden Elemente, ein Augenpaar, zwei Ohren, eine Nase mit zwei Öffnungen und schließlich ein Mund, sind ubiquitär in der Fauna. Von einigen Eskapismen abgesehen, scheint es ein Grundmuster zu geben, das auf eine besondere Anordnung und, unter anderem, auf Symmetrie setzt, selbst die Abweichungen folgen diesem Grundprinzip. Auch in den höchst unterschiedlich angelegten Konzepten der Wirbeltiere und Wirbellosen, der Endo- und Exoskelette, der Panzerungen und gallerten Körperhüllen, ist die faciale Ordnung typisch. Einzig sticht heraus, dass es den Primaten vorbehalten scheint sich auch tonlos mimisch mitteilen zu können. Ein diffiziles Muskelwerk bildet die Grundlage für ein feinsinniges Minenspiel, mit dem auf einer nur handtellergroßen Fläche die wesentlichen Zustände seelischer Verfassung projiziert werden können. Vermutlich neigen wir dazu, selbst in den starren Gesichtern unserer Mitgeschöpfe nach Ausdruck zu suchen. Beredtes Beispiel sind Haustiere, denen, neben Formen der Darstellung von Nobles, Aggressivität, ja, sogar Intelligenz, eine gewisse Freundlichkeit ins Gesicht gezüchtet wird. Im dämlichen Dauergrinsen des Chihuahua kulminiert der allgemeine Anspruch an unser Gegenüber, von dem wir, nicht mehr aber auch nicht weniger, ein grundfreundliches Entgegenkommen wünschen. Womöglich aber geht der Anspruch doch etwas darüber hinaus und im Phänomen der Pareidolie kommt die Sehnsucht nach Antworten zum Ausdruck.

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Es ist nicht ganz ausgemacht, wie wir uns in den Dingen spiegeln, ob es die Sehnsucht nach einer Entsprechung im Sinne einer konkreten Ähnlichkeit ist, oder es womöglich die Bedingungen und damit die Grenzen unserer Wahrnehmung beschreibt, wenn wir die Dinge betrachten und also gar nicht anders können, als Muster zu deuten, die uns vertraut sind. Unsere Wahrnehmung, die Entwicklung von Plausibilität baut zuvorderst nicht auf Unterschiedlichkeit oder Differenz, sondern auf ein Wiedererkennen. In der Sehnsucht nach Bekanntem sticht die besondere Bereitschaft hervor, im Dargebotenen Gesichter sehen zu wollen, es sind jedoch zufällige Muster, in deren Morphologie typische emblematische Figurationen des Gesichtes hervortreten und das Gesehene in unwiderstehlicher Weise stimulieren. Die Konfiguration der gesichtsbildenden Elemente, ein Augenpaar, zwei Ohren, eine Nase mit zwei Öffnungen und schließlich ein Mund, sind ubiquitär in der Fauna. Von einigen Eskapismen abgesehen, scheint es ein Grundmuster zu geben, das auf eine besondere Anordnung und, unter anderem, auf Symmetrie setzt, selbst die Abweichungen folgen diesem Grundprinzip. Auch in den höchst unterschiedlich angelegten Konzepten der Wirbeltiere und Wirbellosen, der Endo- und Exoskelette, der Panzerungen und gallerten Körperhüllen, ist die faciale Ordnung typisch. Einzig sticht heraus, dass es den Primaten vorbehalten scheint sich auch tonlos mimisch mitteilen zu können. Ein diffiziles Muskelwerk bildet die Grundlage für ein feinsinniges Minenspiel, mit dem auf einer nur handtellergroßen Fläche die wesentlichen Zustände seelischer Verfassung projiziert werden können. Vermutlich neigen wir dazu, selbst in den starren Gesichtern unserer Mitgeschöpfe nach Ausdruck zu suchen. Beredtes Beispiel sind Haustiere, denen, neben Formen der Darstellung von Nobles, Aggressivität, ja, sogar Intelligenz, eine gewisse Freundlichkeit ins Gesicht gezüchtet wird. Im dämlichen Dauergrinsen des Chihuahua kulminiert der allgemeine Anspruch an unser Gegenüber, von dem wir, nicht mehr aber auch nicht weniger, ein grundfreundliches Entgegenkommen wünschen. Womöglich aber geht der Anspruch doch etwas darüber hinaus und im Phänomen der Pareidolie kommt die Sehnsucht nach Antworten zum Ausdruck.

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