Konglomerate
In der Ballung oder Anhäufung bilden Elemente nicht einfach Klumpen oder Cluster, sondern treten in einen semantischen Verbund. Sie rutschen zusammen und entwickeln etwas Neues, etwas Anderes. Es hebt die Vereinzelung, das Individuelle des Einzelnen auf, in einer Art Indifferenz durch Annäherung und Vermischung, zugunsten eines Amalgams das zwar auf die Charakteristika der Module baut, diese aber zugunsten einer höheren Ordnung verwischt oder aus ihrer Eigentümlichkeit entlässt: Das Konglomerat macht seine Bestandteile zum Material, es wird gewissermaßen degradiert und untergeordnet in dem es integriert. Das Ergebnis, die Summierung der Bausteine, ist nicht nur mehr als die Differenz zwischen Bestandteil und Synthese, sondern auch als Behauptung eines emergenten Versprechens zu verstehen. Diese Behauptung allerdings ist trügerisch, sie verlässt sich auf einen scheinbaren Mehrwert der sich aus einer Sehnsucht nach einer schlichten Akkumulation der Massen und Energien formuliert. Potenzierung, Steigerung – die Superlative ist Trend und Sehnsuchts- wie Fluchtpunkt. So entwickeln sich Städte als Massenphänomene, Zentren, verdichtend und in die Höhe strebend, zu Siedlungen hoher Komplexität und Signifikanz, während die Peripherien zu Orten der Indifferenz und Entropie verkommen: Was lebt, strebt. In der Umkehrung, der Teilung und Dekonstruktion der Konglomerate, treten die Glieder, auch in ihrer eigentümlichen Qualität, wieder hervor und irritieren, nicht nur aufgrund ihrer Eigenständigkeit, sondern auch weil sie damit potentiell (aufgrund ihrer Eigenständigkeit) das »große Ganze« in Frage stellen, dessen Bestandteil sie waren. Und der Vergleich nicht auszumachen ist, ob die Synthese tatsächlich ein Zugewinn war oder das Gegenteil, ob die Verbindung eher zu einem Weniger führte bzw. ein anderes Mögliches, welches nun erst erscheint, überlagerte. Bei der Werkgruppe Konglomerate handelt es sich um Darstellungen von Ansammlungen die zwischen den charakteristischen Formen des Clusters und denen der Bausteine changieren. In gewisser Weise handelt es sich um Vexierbilder, welche sowohl eine Gesamtschau, als auch die Sicht der Elemente, der Bausteine der Komposition ermöglichen. Objekte finden in der Zusammenstellung zu einer Ordnung zweiten Grades. In der Anordnung tritt das Binnenverhältnis der Objektglieder, des je spezifischen Aufbaus, zugunsten einer Kontexterweiterung zurück. Die Bildelemente zeigen Bekanntes, referenzieren Objekte des Gebrauchs ohne den funktionalen Bezug näher zu bestimmen, bilden eher funktionale Reminiszenz ab. Zu einem Teil verfolgen die Kompositionen ein Gefüge im Sinne einer offenen Organisation der Bildelemente durch Ballung, Anhäufung und Konzentration, zum anderen durch die Simulation von Spiegelungen, die allerdings im Detail nicht passen wollen, das exakt Spiegelgleiche meiden. Zusammenfassend gesagt, geht von Konglomeraten ein Reiz aus, der womöglich unabhängig von einer konkreten Absicht oder einem Plan, diesen Absicht und Plan zumindest unterstellt: die Dinge finden nicht ohne Grund zusammen. Und so wie Menschen auf Plätzen unverabredetermaßen zusammenlaufen, streben Dinge zueinander um den Anschein der Vereinzelung oder der Einsamkeit zu vermeiden.
Konglomerate
In der Ballung oder Anhäufung bilden Elemente nicht einfach Klumpen oder Cluster, sondern treten in einen semantischen Verbund. Sie rutschen zusammen und entwickeln etwas Neues, etwas Anderes. Es hebt die Vereinzelung, das Individuelle des Einzelnen auf, in einer Art Indifferenz durch Annäherung und Vermischung, zugunsten eines Amalgams das zwar auf die Charakteristika der Module baut, diese aber zugunsten einer höheren Ordnung verwischt oder aus ihrer Eigentümlichkeit entlässt: Das Konglomerat macht seine Bestandteile zum Material, es wird gewissermaßen degradiert und untergeordnet in dem es integriert. Das Ergebnis, die Summierung der Bausteine, ist nicht nur mehr als die Differenz zwischen Bestandteil und Synthese, sondern auch als Behauptung eines emergenten Versprechens zu verstehen. Diese Behauptung allerdings ist trügerisch, sie verlässt sich auf einen scheinbaren Mehrwert der sich aus einer Sehnsucht nach einer schlichten Akkumulation der Massen und Energien formuliert. Potenzierung, Steigerung – die Superlative ist Trend und Sehnsuchts- wie Fluchtpunkt. So entwickeln sich Städte als Massenphänomene, Zentren, verdichtend und in die Höhe strebend, zu Siedlungen hoher Komplexität und Signifikanz, während die Peripherien zu Orten der Indifferenz und Entropie verkommen: Was lebt, strebt. In der Umkehrung, der Teilung und Dekonstruktion der Konglomerate, treten die Glieder, auch in ihrer eigentümlichen Qualität, wieder hervor und irritieren, nicht nur aufgrund ihrer Eigenständigkeit, sondern auch weil sie damit potentiell (aufgrund ihrer Eigenständigkeit) das »große Ganze« in Frage stellen, dessen Bestandteil sie waren. Und der Vergleich nicht auszumachen ist, ob die Synthese tatsächlich ein Zugewinn war oder das Gegenteil, ob die Verbindung eher zu einem Weniger führte bzw. ein anderes Mögliches, welches nun erst erscheint, überlagerte. Bei der Werkgruppe Konglomerate handelt es sich um Darstellungen von Ansammlungen die zwischen den charakteristischen Formen des Clusters und denen der Bausteine changieren. In gewisser Weise handelt es sich um Vexierbilder, welche sowohl eine Gesamtschau, als auch die Sicht der Elemente, der Bausteine der Komposition ermöglichen. Objekte finden in der Zusammenstellung zu einer Ordnung zweiten Grades. In der Anordnung tritt das Binnenverhältnis der Objektglieder, des je spezifischen Aufbaus, zugunsten einer Kontexterweiterung zurück. Die Bildelemente zeigen Bekanntes, referenzieren Objekte des Gebrauchs ohne den funktionalen Bezug näher zu bestimmen, bilden eher funktionale Reminiszenz ab. Zu einem Teil verfolgen die Kompositionen ein Gefüge im Sinne einer offenen Organisation der Bildelemente durch Ballung, Anhäufung und Konzentration, zum anderen durch die Simulation von Spiegelungen, die allerdings im Detail nicht passen wollen, das exakt Spiegelgleiche meiden. Zusammenfassend gesagt, geht von Konglomeraten ein Reiz aus, der womöglich unabhängig von einer konkreten Absicht oder einem Plan, diesen Absicht und Plan zumindest unterstellt: die Dinge finden nicht ohne Grund zusammen. Und so wie Menschen auf Plätzen unverabredetermaßen zusammenlaufen, streben Dinge zueinander um den Anschein der Vereinzelung oder der Einsamkeit zu vermeiden.





