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Regale

Leere Regale  


Um uns herum Leere, das Leben fast trotzig, behauptet sich im Widerspruch der Fülle. Das zumindest ist Anspruch und Hoffnung: es soll sich füllen, erfüllen. Halbleer oder halbvoll ist hier allerdings nicht die Frage. Eher ein Überlaufen ist Maß und Mitte, im Zuviel als im Zuwenig – gerade so gehalten, darauf zielt die Bewegung, im Drängen und Drängeln – im Grund ein Unbehagen, das treibt, Stillstand der Tod – so wie es die Form sucht entflieht es ihr, will ein Mehr als ein Leben, will Über-Leben, will sich im Freien finden. Nur um sich aber sogleich wieder zu fangen, denn das Maßlose, die Form der Sehnsucht und Freiheit, birgt gleichsam ihren Verlust – und so, gerade erst losgelassen um alles zu gewinnen, mit Schrecken ins Leere greifend, sucht es wieder Halt.

Diese Erfahrung ist nicht einfach die eines Gegenteils von Fülle, es braucht zumindest etwas um das plötzliche Fehlen zu erklären, sie ist substanziell, hat Substanz im Sinne einer Qualität, eines Eindrucks. Es ist also nicht schlicht ein eindrucksvolles Nichts, es ist eine Art Anwesenheit von Abwesenheit die sich einstellt, ein Fehlen, wie man es etwa in leeren Regalen finden kann.

Regale

Leere Regale  


Um uns herum Leere, das Leben fast trotzig, behauptet sich im Widerspruch der Fülle. Das zumindest ist Anspruch und Hoffnung: es soll sich füllen, erfüllen. Halbleer oder halbvoll ist hier allerdings nicht die Frage. Eher ein Überlaufen ist Maß und Mitte, im Zuviel als im Zuwenig – gerade so gehalten, darauf zielt die Bewegung, im Drängen und Drängeln – im Grund ein Unbehagen, das treibt, Stillstand der Tod – so wie es die Form sucht entflieht es ihr, will ein Mehr als ein Leben, will Über-Leben, will sich im Freien finden. Nur um sich aber sogleich wieder zu fangen, denn das Maßlose, die Form der Sehnsucht und Freiheit, birgt gleichsam ihren Verlust – und so, gerade erst losgelassen um alles zu gewinnen, mit Schrecken ins Leere greifend, sucht es wieder Halt.

Diese Erfahrung ist nicht einfach die eines Gegenteils von Fülle, es braucht zumindest etwas um das plötzliche Fehlen zu erklären, sie ist substanziell, hat Substanz im Sinne einer Qualität, eines Eindrucks. Es ist also nicht schlicht ein eindrucksvolles Nichts, es ist eine Art Anwesenheit von Abwesenheit die sich einstellt, ein Fehlen, wie man es etwa in leeren Regalen finden kann.

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