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Transitive

Das besonderes Merkmal der Objekte ist, dass sie in einem ganz praktischen Sinne genutzt werden können, sich aber andererseits gegen die Zuordnung nach bekannten Gegenstandskategorien sperren.

Sie legen sich quer gegen den Versuch der Ein- und Zuordnung, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Sie verweisen bzw. bedienen sich u. a. der Form tradierter Einrichtungsgegenstände, funktionieren auch in ganz praktischer und konventioneller Weise so, konstruieren aber einen eigenständigen und zum Teil »unmöglichen« Raum. Durch das Spiel mit Perspektiven entstehen so Objekte die in den üblichen orthogonalen Bezugssystemen aus dem Rahmen fallen, quasi eine weitere Perspektive bieten, indem sie die Konstitution der geometrische Ordnung und Organisation unserer Wahrnehmung herausfordern. Das Zusammenspiel semantischer und geometrischer Bezüge sowie das Fehlen eines Referenzraumes erzeugen einen Zustand der Unsicherheit, womöglich der Bedrohung, zu der die Täuschung, insbesondere die optische, beiträgt, allerdings im Versuch der sicheren Deutung daneben greift.

Der Gebrauchsbezug – das Objekt sieht nicht nur aus wie ein Regal – dramatisiert diesen Zustand insofern, als das Objekt nicht in einen »entrückenden«, sich von der Alltagserfahrung und Bezeichnung absetzenden Kunstraum entlassen wird.

In diesem Projekt steht die Frage nach der Aneignung der (objekthaften) Umwelt im Vordergrund und vor allem die in diesem Zusammenhang stehende, fraglose, um nicht zu sagen, unkritische Adaption an die Ausstattung und Konditionen unserer spezifischen Kultursphäre.

Wir werden in einen konkreten und definierten Ort hineingeboren dessen Signifikanten in wesentlichen Teilen, nämlich die formalen Grundmuster, sowie die sozialen und kulturellen Ausstattungen und Orientierungen betreffend, nicht zur Disposition kritischer Reflexion stehen. Interessanterweise findet eine Differenzierung in der Regel lediglich nur in formaler, also stilistischer Hinsicht statt.

Bezogen auf das konkrete Objekt meint dies die Ekstase der Form der Oberfläche, die auf den immer gleichen schlichten Formeln basiert und in Folge eine Saturiertheit zeitigt, die als lähmende Langeweile beklagt wird.

Wenn wir zum Beispiel von Wohnzimmer sprechen ist, milieuübergreifend und unabhängig von geschmacklichen Präferenzen, ein ganz bestimmtes und offensichtlich allgemeinverbindliches Ausstattungs- bzw. Einrichtungsparadigma gemeint, das von wenigen Ausnahmen abgesehen, auf einen Gegenstandskanon zurückzuführen ist, welcher in Varianten in mehr oder minder allen Haushalten anzutreffen ist.

Um den Mief des Konventionellen zu lüften reichte es, die Dinge etwas zu verrücken.

Transitive

Das besonderes Merkmal der Objekte ist, dass sie in einem ganz praktischen Sinne genutzt werden können, sich aber andererseits gegen die Zuordnung nach bekannten Gegenstandskategorien sperren.

Sie legen sich quer gegen den Versuch der Ein- und Zuordnung, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Sie verweisen bzw. bedienen sich u. a. der Form tradierter Einrichtungsgegenstände, funktionieren auch in ganz praktischer und konventioneller Weise so, konstruieren aber einen eigenständigen und zum Teil »unmöglichen« Raum. Durch das Spiel mit Perspektiven entstehen so Objekte die in den üblichen orthogonalen Bezugssystemen aus dem Rahmen fallen, quasi eine weitere Perspektive bieten, indem sie die Konstitution der geometrische Ordnung und Organisation unserer Wahrnehmung herausfordern. Das Zusammenspiel semantischer und geometrischer Bezüge sowie das Fehlen eines Referenzraumes erzeugen einen Zustand der Unsicherheit, womöglich der Bedrohung, zu der die Täuschung, insbesondere die optische, beiträgt, allerdings im Versuch der sicheren Deutung daneben greift.

Der Gebrauchsbezug – das Objekt sieht nicht nur aus wie ein Regal – dramatisiert diesen Zustand insofern, als das Objekt nicht in einen »entrückenden«, sich von der Alltagserfahrung und Bezeichnung absetzenden Kunstraum entlassen wird.

In diesem Projekt steht die Frage nach der Aneignung der (objekthaften) Umwelt im Vordergrund und vor allem die in diesem Zusammenhang stehende, fraglose, um nicht zu sagen, unkritische Adaption an die Ausstattung und Konditionen unserer spezifischen Kultursphäre.

Wir werden in einen konkreten und definierten Ort hineingeboren dessen Signifikanten in wesentlichen Teilen, nämlich die formalen Grundmuster, sowie die sozialen und kulturellen Ausstattungen und Orientierungen betreffend, nicht zur Disposition kritischer Reflexion stehen. Interessanterweise findet eine Differenzierung in der Regel lediglich nur in formaler, also stilistischer Hinsicht statt.

Bezogen auf das konkrete Objekt meint dies die Ekstase der Form der Oberfläche, die auf den immer gleichen schlichten Formeln basiert und in Folge eine Saturiertheit zeitigt, die als lähmende Langeweile beklagt wird.

Wenn wir zum Beispiel von Wohnzimmer sprechen ist, milieuübergreifend und unabhängig von geschmacklichen Präferenzen, ein ganz bestimmtes und offensichtlich allgemeinverbindliches Ausstattungs- bzw. Einrichtungsparadigma gemeint, das von wenigen Ausnahmen abgesehen, auf einen Gegenstandskanon zurückzuführen ist, welcher in Varianten in mehr oder minder allen Haushalten anzutreffen ist.

Um den Mief des Konventionellen zu lüften reichte es, die Dinge etwas zu verrücken.

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